Mini-Doku

Pop Up · Mai 2022


im Auftrag der Europäischen Kulturhauptstadt Esch-sur-Alzette 2022

in Zusammenarbeit mit dem Grafikbüro WAS•IS•DAS aus Nancy


Esch-sur-Alzette ist die zweitgrößte Stadt Luxembourgs. Sie stellt mit ihrer ehemaligen Stahlindustrie die Wiege des Reichtums des Landes dar und ist ein Spiegelbild der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungsprozesse der letzten Jahrzehnte. Der Stadtteil Belval ist hierfür ein Extrembeispiel. Das Areal der ehemaligen Stahlfabrik wurde zum Standort für Lehre, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur umtransformiert. Dieses neue Quartier beherbergt in seinen modernen Ausstellungshallen die großen Wechselausstellungen des Kulturhauptstadtjahres von ZKM Karlsruhe, HEK Basel und Ars Electronica Linz, welche sich intensiv mit dem Menschen und seiner digitalisierten Umwelt auseinander setzen.

Die Kulturhauptstadt Esch2022 beauftragte uns damit in diesem Kontext eine partizipative Off-Plattform im öffentlichen Raum zu installieren. Diese sollte den Besucher*innen und Bewohner*innen einen einfachen Zugang bieten sich selbst in den thematisierten Inhalten und ihrem Lebensumfeld zu reflektieren.

Das Leitmotiv „REMIX“ des Kulturhauptstadtjahres wurde von uns aufgegriffen und in eine temporäre Installation namens „MIXER“ umge*remixt*. Mit dieser Installation besetzten wir die offen zugängliche Stahlstruktur des „Jardin d’hiver Belval“, welche sich über die Dauer von einem Monat stetig füllte und somit den Prozess der Aneignung öffentlicher Räume visuell verräumlichte. 

Der „MIXER“ selbst funktionierte als temporärer Kiosk für fruchtige Mixgetränke. Hier konnten 3 verschiedene Smoothies *gekauft* werden. Der Besucher bezahlte jedoch nicht mit Geld, sondern mit seiner Meinung. Diese wurde zuerst über ein Megaphon laut ausgerufen um das Umfeld direkt mit der Meinung zu konfrontieren und im weiteren an der „Thekenwand“ für jedermann sichtbar zur Schau gestellt.

Jeden Tag wurde eine exemplarische Meinung in großen Lettern auf einem 3.30x2.50m großen Gewebe manuell *gepixelt* und in der Stahlstruktur weithin sichtbar zur Schau gestellt. 

Thematisch näherten wir uns über die Dauer der Installation immer mehr dem direkten Umfeld an. Die erste Woche stand unter dem Motto „me, myself and Europa“. In der zweiten Woche forderten wir unsere „Kundschaft“ dazu auf sich mit dem Thema „me, myself and Luxembourg“ auseinanderzusetzen. Die letzte Woche schließlich Stand im Zeichen von „me, myself and Belval“.

Die täglich wechselnden Tischdecken gaben ebenfalls Anregungen sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen oder sich in freier Form auszutauschen und mitzuteilen. Die *benutzten* Tischdecken transformierten wir wiederum im Laufe der Installation zu leichten Trennwänden, welche den „Kiosk“ immer stärker räumlich formten.

Die Installation wurde um 3 besondere Events bereichert: Zur Eröffnung ein Richtfest namens „Parcours des pique-assiettes“ (dt.: Wanderung der Häppchenjäger), zur Halbzeit das gemeinsame „bepixeln“ eines großen Gewebes und zum Abschluss, bevor alles wieder verschwindet, unter dem Motto „Parole To-Go“ die Möglichkeit sich eine der Meinungen auf eine Stofftasche zu drucken und mit sich auf Reisen zu nehmen.


Film: Sing Films (Siniša Galić)

Foto: TAKTAK, WAS•IS•DAS


Küche Richtfest: Gärbi Breihaus aka. Cantinemobile (Biel-Bienne CH)


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POP UP MA PAROLE · PROJEKTENTWICKLUNG
Partizipative Pop-Up-Strukturen im öffentlichen Raum

Kiosk im Jardin d'hiver
Aneignungsprozess
Smoothie bestellen und Meinung abgeben
Meinung ausrufen
Drink genießen
Meinung pixeln
Plättchen für Plättchen
Meinung ausstellen
Vorher, Nachher & Dazwischen
Opening: Wanderung der Häppchenjäger (mit Cantinemobile)
Workshop: Pixel-Invaders
Finissage: Paroles To-Go

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