Ausstellungsdesign · August 2024
in Zusammenarbeit mit dem Grafikbüro kong. funktion gestaltung
im Auftrag des NMB Neues Museum Biel in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern
70 JAHRE SCHWEIZERISCHE PLASTIKAUSSTELLUNGEN BIEL
Biel ist eine Stadt der modernen Skulptur. Zu diesem internationalen Renommée trägt die Schweizerische Plastikausstellung bei, die älteste und grösste ihrer Art in der Schweiz. Sie findet seit 1954 in Biel statt. Im 70. Jahr ihres Bestehens blickt nun die Ausstellung «Re/Sculpture» im repräsentativen Haus Schwab auf deren Geschichte und ihr Nachleben. Von den abstrakten Kunstwerken der 1950er und 1960er-Jahre bis hin zur partizipativen Robert Walser-Sculpture von 2019.
Das Ausstellungskonzept gliedert sich in zwei Bereiche: Einen chronologischen Teil, der sich als „Endlosband“ wie ein roter Faden durch die Ausstellungsräume zieht und in seiner Gestaltung, mit den hölzernen Ateliertischen, den künstlerischen Schaffensprozess widerspiegelt; sowie einen thematischen Teil, der verschiedene Aspekte der Ausstellungsgeschichte beleuchtet und in Anlehnung an die akribische Archivarbeit und deren mitunter vorhandenen Lücken als metallenes Archivregal in Erscheinung tritt. Die gesamte Ausstellung besteht wiederum aus 4 Themenblöcken. Transparente PVC-Streifenvorhänge mit verspiegelten Schlagwörtern inszenieren deren Übergänge und machen neugierig darauf, in das nächste Themengebiet einzutauchen.
In der Eingangs-Rotunde wird der Besucher mit der Arbeit einer weiblichen Künstlerin sowie einer Darstellung des Ungleichgewichts von weiblichen und männlichen Teilnehmern begrüßt. Das beginnende Band mit dem Ausstellungstitel lockt den Besucher in die darauf folgenden Räume und zieht sich durch das gesamte Gebäude bis zur wunderbaren Rotunde im Obergeschoss. Dort endet es in der Luft schwebend, als Anspielung auf die offene Zukunft der Plastikausstellung, mit dem Aufruf an die Bevölkerung, sich mit zeitgeschichtlichen Zeugnissen aus Privatbesitz an der Sammlung des Museums zu beteiligen. Das Band wandert auf seinem Weg durch die Ausstellung von den Höhepunkten der Ausstellungsjahrgänge teils bis auf den Boden, wo die Besucher über die Dauer der Ausstellung ihre Spuren hinterlassen werden, wie auch die Schweizer Plastikausstellung in der Stadt und deren Bevölkerung seine erkennbaren Spuren hinterlassen hat.
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Fotos: Patrick Weyeneth und TAKTAK