Videodokumentation / ARTSCAPE

Ausstellungsdesign ∙ Juni 2025


im Auftrag des Goethe Instituts Litauen
und der Kreativagentur ARTSCAPE

als Teil des Projekts Perspectives, das von der Europäischen Union kofinanziert wird

Ausstellungsauthoren: Olesya Lukonina und Nikolaj Urencev
Produktionsleiterin: Dominyka Vaičekauskaitė
Ausstellungstext: Nikolaj Urencev, Agnė Šyvokaitė
Grafikdesign: Nikolaj Urencev


Litauen ist die Heimat von Zehntausenden Geflüchteten und Asylsuchenden. Viele von ihnen haben jedoch nur begrenzte Möglichkeiten, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Wie kann man diesen Gemeinschaften eine Stimme geben? Und wie kann Kunst dazu beitragen, dass wir einander besser verstehen?

Voice for Change ist eine künstlerische und soziale Veranstaltungsreihe, die Raum für Menschen öffnet, deren Geschichten sonst oft ungehört bleiben. Künstler*innen der Kunstagentur Artscape arbeiteten dabei gemeinsam mit Geflüchteten-Communities, die bislang nur eingeschränkten Zugang zu kultureller Teilhabe hatten.

In diesem Teil des Projekts arbeiteten die bildenden Künstler*innen Nikolaj Urencev und Olesya Lukonina mit erwachsenen Geflüchteten im Aufnahmezentrum Pabradė. Die kreativen Workshops boten einen sicheren Rahmen, um persönliche Geschichten zu teilen. Diese Erzählungen flossen später in eine audiovisuelle Kunstinstallation ein, die Grundlage der Ausstellung
„Sometimes I feel like a dandelion in the wind that was blown into the water, I probably shouldn’t be in the water, but here I am“ im Kulturzentrum Pabradė wurde.

Die Szenografie der Ausstellung nutzte den rohen, minimalistischen Charakter unbehandelter MDF-Platten und schlichter A4-Ausdrucke – eine bewusste Anlehnung an die bürokratische Umgebung und die sachliche Atmosphäre des Aufnahmezentrums. Der Raum war in zwei kontrastierende Bereiche geteilt: einen dunklen, labyrinthartigen Korridor voller mehrsprachiger Textfragmente und einen hell erleuchteten, fast leeren Raum, in dem die Werkzeuge der Künstler*innen so arrangiert waren, als hätten sie ihn gerade für eine Pause verlassen.

Das Künstlerduo Olesya und Nikolaj hatte eine klare, visionäre Vorstellung davon, was sie mit der Ausstellung vermitteln wollten – sowohl inhaltlich als auch räumlich. Ihr Ziel war es, nicht nur die Atmosphäre der Workshops und die Emotionen der Teilnehmenden einzufangen, sondern auch den bürokratischen Kontext und die sterile Umgebung, in der diese Geschichten entstanden. Diese Vision bildete den Ausgangspunkt für die Entwicklung einer räumlich erfahrbaren Szenografie, die Emotion, Struktur und Kontext miteinander verbindet.


Ausstellungsteam

Organisator
Goethe Institut menų agentūra „Artscape“
Parodos autoriai: Nikolaj Urencev, Olesya Lukonina
Scenografija – „TAKTAK Architektūra+Scenografija“
Prodiuserė – Dominyka Vaičekauskaitė
Tekstų autoriai – Nikolaj Urencev, Agnė Šyvokaitė
Dizainas – Nikolaj Urencev


Fotos: Robert Ilgen

Scenografie
Empfang
Korridor
Geschichten verdichten sich...
...und überlagern sich
Vom "Korridor" zum "Workshop"
Workshop
Workshop-Tisch
Check-Out zone